Mit dem Bike bei Bienen und Bildern

Mit dem Bike bei Bienen und Bildern

 

 

 

Sie ist wieder zu einem besonderen Ereignis geworden – wie in den letzten Jahren auch – die Fahrradtour des Vereins Bürger für Schwaan.

 

35 Teilnehmer*innen trafen sich am 6. September am Bahnhofsvorplatz, wo die Organisatoren Karl-Heinz Warning und Gerd Dümmel sowie Vereinsvorsitzende Ina Blank sie begrüßten.

 

Den Hassberg nannten einige Teilnehmer den langen Anstieg nach Benitz, wo Frau Leienweber aus Huckstorf sie schon am Bienenlehrpfad erwartete. Hier gibt es sie wirklich... blühende Landschaften für die Bienen. Die Honigbiene ist das drittwichtigste Nutztier für die Menschen nach Rind und Schwein, denn sie bestäubt 80 % der Pflanzen. Nur 20 % sind Selbstbestäuber. Ohne Bienen wären für uns z. B. Kaffee, Kakao oder Baumwolle wesentlich teurer, so Frau Leienweber. Auch Saatgut wäre schwer zu haben ohne Bestäubung durch die Bienen.

 

Ein Garten muss nicht immer aufgeräumt sein oder aussehen. Die Mehrheit der Wildbienen lebt in der Erde.Einfach einmal Laub, Reisig oder Steine zum Überwintern der Insekten liegen lassen. Die „Cosmea“ ist eine Blume, die den ganzen Tag Nektar produziert, ein kleiner Bienentipp von Hobbyimkerin Leienweber. Jeder kann also in seinem Garten etwas für die Bienen tun – einfach etwas weniger tun.

 

Mit viel Beifall und einer Flasche Wein bedankten sich die Radler für den sehr ausführlichen Vortrag bei Frau Leienweber. Vielleicht sieht man sich bei einer der nächsten Fahrradtouren schon wieder und schaut sich die Öko-Siedlung in Huckstorf an. Dann geht es wieder den Hassberg hoch...

 

Kaffee und Kuchen gab es 8 km weiter in Bandow, wo Gerd Dümmel und Jürgen Zemlin schon die Tische aufgebaut und gedeckt hatten. Danke den fleißigen Bäckerinnen Hannelore Hennings, Rita Levermann, Ina Blank und der Bäckerei Schröder für die leckeren Kuchen.

 

In Schwaan angekommen musste der Grill in der Begegnungsstätte noch etwas warten. Heiko Brunner führte uns ein in die Geschichte der Schwaaner Künstlerkolonie, die kurz nach dem Tod Franz Bunkes 1939 aufhörte zu existieren. Kurze Zeit später verstarben auch die Maler Draewing (1940) und Bartels (1943). Viele der Maler der Schwaaner Künstlerkolonie hatte außerdem keine Nachkommen, die das Andenken weiterführen konnten, informierte Heiko Brunner. Angefangen haben wir mit 42 Bildern im Kunstmuseum, jetzt haben wir 300. Viele Bilder sind dabei durch Schenkungen, Förderungen, Vererbung oder auch durch einen günstigen Flohmarktfund von sechs Heinsohn-Bilder in den Bestand übergegangen. Dazu kommen noch ca. 150 Gemälde als Dauerleihgaben. „Wir haben z. B. schon in Berlin, München, Brüssel, Paris ausgestellt. Das Weiteste war Atlanta in den USA“, so Heiko Brunner. Sie wählten uns zu den 16 bedeutendsten von 43 europäischen Künstlerkolonien für ihre Ausstellung aus.

 

Die französischen Kollegen haben über den Europarat eine Straße der Impressionisten zertifizieren lassen. Gegenwärtig wird eine Franz-Bunke-Route über Wien, Paris Brüssel, Weimar, Schwaan und Rostock erarbeitet. Einziger deutscher Partner ist das Schwaaner Kunstmuseum, so Heiko Brunner. Auch der schöne Skulpturenpark hinter dem Museum war seine Idee. Er lädt jetzt viele Spaziergänger zum Verweilen ein. Vielen Dank für die interessanten und hintergründigen Ausführungen zur Geschichte und Gegenwart der Künstlerkolonie.

 

Ein Grillimbiss beendete diese schöne Tour. „Bis zum nächsten Mal“, hieß es zum Abschied.

 

 

 

Torsten Schlutow